Alle Grössen im Kosmos stehen in einfachen ganzzahligen Verhältnissen zueinander, oder kurz: „Alles ist Zahl“, das ist die Überzeugung der Pythagoräer. Also muss sich auch im Quadrat das Verhältnis von Diagonale zu Seite, was Wurzel 2 entspricht, als rationale Zahl darstellen lassen. Das intensive Studium dieser Frage stürzte allerdings die Pythagoräer in eine existentielle Krise. Eine 3800 Jahre alte babylonische Tontafel liefert uns die Länge der Diagonale mit unglaublicher Genauigkeit. Die Analyse dieser Zahl ist Ausgangspunkt für die Grundfrage; Die Annahme von Wurzel 2 als rationale Zahl führt auf einen Widerspruch. Indirekt beweisen wir, dass Wurzel 2 nicht rational sein kann, also irrational ist. Schliesslich erkennen wir, dass es „viel mehr“ irrationale als rationale Zahlen gibt. Die rationalen Zahlen sind wie einzelne Sterne vor dem kontinuierlichen schwarzen Hintergrund des Irrationalen.
Inszeniert in
Bern CH