Das Fallgesetz gehört zu Recht zur eisernen Ration des Physikunterrichts, weil es exemplarisch wichtige Schritte vom experimentell präparierten Problem zur formelklaren Lösung S = 1/2gt2 vollzieht.
Doch droht hier ein "formelhaftes" Scheinwissen, wenn nicht zunächst die Schritte vom Phänomen zum Problem vorangehen: Schülerinnen und Schüler lassen zunächst alte Gewissheiten fallen, indem sie ausführlich über die Wurfbahn eines Balls spekulieren und so den Wasserbogen als Medium für nachfolgende Laborexperimente entdecken. Die Messungen ergeben: Die Fallstrecken wachsen wie die Quadrate der Flugstrecken, eine Regelmäßigkeit, die zum Philosophieren über Natur, Mensch und Erkenntnis anregt. Nach Vertiefungsexperimenten steht fest: Das "Quadratgesetz" ist unabhängig von Geschwindigkeit und Abwurfwinkel.
Weitere Versuche mit einer rollenden, einer geworfenen und einer fallenden Kugel bestätigen diesen Zusammenhang. Ersetzt man jetzt nur noch die Strecke der rollenden Kugel ("Flugstrecke") im Diagramm durch eine Zeitachse, so steht das gesuchte Gesetz plastisch vor Augen: Die Fallstrecken wachsen wie die Quadrate der Fallzeiten.
Inszeniert in
Bern CH
Marburg D
Lehrstückbericht
Material