leichentags wie die Ãœberraschungsparty, die der Verein LEHRKUNST.ch zu Ehren von Christoph Bergs 80stem Geburtstag am 20. August ausrichtete, erschien im Schneider-Verlag Hohengehren das Buch zum Fest, herausgegeben von Mario Gerwig und Susanne Wildhirt. Sein Titel: Das Schulwesen soll und will auch ein Bildungswesen sein.
Der Titel dieser 400 Seiten starken Festschrift ist un gewöhnlich, handelt es sich dabei doch um einen ganzen Satz, aber der Satz stammt von Christoph Berg selbst. Doch das schien weder den zuvor befragten Freundes und Bekanntenkreis noch den Verleger zu stören. Der Titelsatz birgt allem Anschein nach die Formel, zu der sich lehrkunstdidaktisches Werken und Wirken präÂgnant verdichten lässt: Die Schule soll nicht nur eine LehrÂ- und Lernanstalt sein, sondern auch ein Haus, in dem Bildung entstehen kann. Oder: Die Schule soll nicht nur und ausschliesslich auf die Erfüllung von BildungsÂstandards achten, sondern auch eine Kultur etablieren, in der sich das persönliche Profil der Schülerinnen und Schüler ausbilden kann und darf, die die Hälfte ihrer alltäglichen Wachzeit darin leben.
Das Vorhaben der Herausgeberschaft war zunächst, namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (aus den Bereichen Didaktik, Bildungsforschung, BildungsphiÂlosophie, Schulpädagogik), Vertreterinnen und Vertreter der Institution Schule (aus den Bereichen Schulaufsicht, Qualitätsmanagement, Schulleitung, Weiterbildung) und lehrkunstdidaktisch geschulte Lehrerinnen und Lehrer dafür zu gewinnen, aus ihrer Perspektive Stellung zur Lehrkunstdidaktik zu beziehen und ihre Beiträge in eiÂnem Band zu versammeln. Im Verlauf eines regen und anregenden Kontakts mit den Autorinnen und Autoren entstand jedoch darüber hinaus ein regelrechter Diskurs, der die Lehrkunstdidaktik zusehends in einen echten DiÂalog brachte. So entwickelte sich aus dem Anliegen her aus alsbald ein Programm. Aus dem Arbeitstitel wurde ein Untertitel. Die Beiträge weisen vielfältige Bezüge untereinander und zu neuen Entwicklungen in der UnterÂrichtsentwicklung und -forschung auf.
Das Buch ist in sieben Kapitel gegliedert: Im ersten Kapitel geht es um massgebliche „Orientierungslinien“ der Lehrkunstdidaktik. Das zweite handelt vom „Vermessen der Bildung“, im dritten melden sich Fachdidaktiker zu Wort. Im vierten Kapitel werden „Quellen“ thematisiert, welche die Entwicklung der Lehrkunstdidaktik beeinflusst haben. Das fünfte Kapitel verdeutlicht das vielfältige Engagement der Lehrkunst für eine „Schulvielfalt“, die sich in der UnterrichtsentÂwicklung, in der Zusammenarbeit mit Behörden und in Schulgründungen zeigt. Im sechsten Kapitel geht es um den eigentlichen Kern der Lehrkunstdidaktik, den UnterÂricht. Der Epilog umspannt 40 Berufsjahre und mündet in einem Interview mit Christoph Berg.
Die Lehrkunstdidaktik befindet sich im Dialog! Zu diesem sind Lehrpersonen, Studierende, Schulleiterinnen und Schulleiter, Erziehungswissenschaftlerinnen und ErÂziehungswissenschaftler, Weiterbildnerinnen und WeiterÂbildner herzlich eingeladen.