Das Lehrstück liegt in mehreren Variationen für verschiedene Klassenstufen vor. Während sich die Jüngeren vor allem einen Kanonschatz aus dem Volksliedergut aneignen, werden sich die Älteren auch mit der Theorie und der musikgeschichtlichen Bedeutung des Kanons auseinandersetzen. Hier spielt auch Bach eine grössere Rolle.
Ausgehend von der kollektiven Kanon-Sammlung einer Klasse beginnt das Lehrstück mit Singen von Altbekanntem. Der Kanon-Schatz wird allmählich erweitert durch weniger bekannte Stücke, die besonders schön sind, oder die eine spezielle Kompositionstechnik illustrieren. Im Zentrum stehen dabei Kanons von J. S. Bach, dazu kommen aber auch andere Stücke aus der 800jährigen Geschichte dieser Musikform. Die Frage nach dem Aufbau eines Kanons führt die Klasse über die Analyse zu einfachen Kontrapunkt-Übungen. Das Ziel dabei, einen eigenen Kanon zu schreiben, wird von der Klasse bald erreicht sein. Ein Schlusskonzert macht nochmals alle Aspekte des Kanons hörbar: die großen Epochen der europäischen Kunstmusik, die verschiedenen Satztechniken, Tradiertes und Selbstgeschriebenes in instrumentaler und vokaler Ausführung.