âSoll die Summer School Lehrkunstdidaktik noch einmal stattfinden?â â Das wollten wir letztes Jahr in Heidelberg am Ende der ersten Summer School Lehrkunstdidaktik wissen. Einhellige Antwort: âFalsch gefragt! Richtig muss die Frage lauten: Wann und wo findet sie statt?â
Nun geben wir die Antwort: Dieses Jahr findet die internationale "Summer School Lehrkunstdidaktik" am Gymnasium Leonhard in Basel statt. Vom 14. bis 16. September 2018 werden wieder Forschende, Lehrende und Studierende unter dem Titel Theorie und Praxis konkreter Bildungsexempel einander kennenlernen, voneinander lernen und gemeinsam diskutieren.
Doch worum geht es?
Seit der VerÜffentlichung internationaler Vergleichsstudien (TIMSS, PISA) richtet sich das Interesse der Bildungsforschung hauptsächlich auf die erwarteten Fähigkeiten der Lernenden nach einem abgeschlossenen Lernprozess und auf die entsprechende Unterrichtsgestaltung. Parallel hierzu wurde das Interesse auf der inhaltlichen Seite neu justiert: Bildungsstandards und Kompetenzorientierung statt Lehr- und Lernzielkataloge, Outcome- statt Inputorientierung. Was dabei bis heute zu wenig berßcksichtigt wird, ist die Frage nach den Unterrichtsinhalten.
Die "Summer School Lehrkunstdidaktik" setzt hier an und bringt Forschende, Lehrende und Studierende zusammen, umx jĂźngste Forschungs- und Arbeitsergebnisse der Allgemein- und Lehrkunstdidaktik zu diskutieren. Zentrale Intention ist es, an der fĂźr die Erziehungswissenschaft häufig problematischen Theorie-Praxis-Schnittstelle produktiv zu wirken. Die Lehrkunstdidaktik verfĂźgt hier Ăźber grosses Potenzial: Sie ist im deutschsprachigen Raum gegenwärtig die einzige Didaktik, die in Theorie und Praxis an âBildungâ als pädagogisch-didaktischer Zentralkategorie in einem nicht-trivialen Sinne festhält und einen auf bildungstheoretischer Basis beruhenden Unterricht nicht nur theoretisch fordert, sondern auch fĂźr sämtliche Fächer anhand bedeutender exemplarischer Inhalte auslegt â ein wichtiger Kontrapunkt innerhalb der aktuellen Bildungsdebatte.
Um den Dialog zwischen universitärer Forschung und schulischer Lehre zu intensivieren, wurde 2017 mit der ersten "Summer School Lehrkunstdidaktik" bewusst ausserhalb des regulären Universitätskontextes erfolgreich ein neues Format erprobt, das nun fortgesetzt werden soll:
 â˘Â Eingeladen sind Forschende aus Universität und Pädagogischer Hochschule sowie Lehrende aus dem akademischen wie schulischen Kontext. Besonders eingebunden sind auch Studierende.
 â˘Â Die innere Struktur orientiert sich auch an diesem vielfältigen Publikum: Neben Hauptvorträgen und Impulsreferaten, LehrstĂźck-Präsentationen und Kurzinputs dient insbesondere die Arbeit in Foren dem konzentrierten interdisziplinären Austausch.
 â˘Â Oberstes Ziel ist der unmittelbare Eingang der Resultate in Forschung und Lehre: In den Schulunterricht, in universitäre Lehrveranstaltungen, in Seminar-, Bachelor- und Masterarbeiten, in Dissertationen und in wissenschaftliche Fachartikel â vielleicht sogar in einen Tagungsband.
â¨Mit hochkarätigen Gästen sind wir im Kontakt. Besonders freuen wir uns Ăźber die bereits vorliegende Zusage einer Gruppe Marburger Studierender, die mit Andreas Petriks "DorfgrĂźndung" ein faszinierendes LehrstĂźck ins Zentrum der Summer School rĂźcken werden. Weitere Vorschläge fĂźr eigene Beiträge sind herzlich willkommen!
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Die Summer School ist wieder als Fortbildung der hessischen Lehrkräfteakademie akkreditiert.
Mario Gerwig & Manuel Hermes
lehrkunst@lehrkunst.ch